geschichte die Orangerie

Die Gunnebo Orangerie wurde wie die übrige Anlage auch vom Göteborger Stadtarchitekten Carl Wilhelm Carlberg für den Kaufmann John Hall und seine Familie entworfen. Die Orangerie wurde sogar vor dem Hauptgebäude fertiggestellt. Hier wurden die exotischen Pflanzen und Bäume der Familie überwintert, indem die Räume mit Hilfe von Kachelöfen frostfrei gehalten wurden.

Gunnebos Glanzzeit fiel ziemlich kurz aus. Nach dem Tod von John Hall im Jahr 1802 folgten Insolvenzen, sodass Vernachlässigung, Verfall und Brände bereits in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts große Teile dieser herrlichen Sommeridylle auslöschten. Die Orangerie wurde nach einigen Jahren der Vernachlässigung abgerissen.

Architektur


Die Orangerie bestand in ihrer Form aus drei Eckpavillons, die über Längsseiten miteinander verbunden waren. In der Hauptfassade gen Westen erkennt man sofort die Architektur der Nord- und Südfassade des Schlosses wieder: Es sind zwei schmale Fassaden mit einem Fensterschacht und einem breiteren Teil dazwischen, der drei Fensterschächte aufweist. In der Südfassade wiederholt sich dieses architektonische Thema, aber hier werden die Fensterachsen in den Eckpavillons verdoppelt und die drei Achsen in der Mitte verdreifacht. Die drei Pavillons der Orangerie gleichen sich hingegen alle und verfügen jeweils über ein Pyramidendach.

Die Orangerie hatte eine Knechtkammer, die „Drängholk“ genannt und kurz nach Fertigstellung des Hauses hinzugefügt wurde. Die Orangerie war somit in allen 40 Wintern ihrer Nutzung besetzt. In dieser Knechtkammer wurde ein Gartenjunge untergebracht, der dafür zu sorgen hatte, dass es in der von Carlberg als „Lime house“ bezeichneten Orangerie keine Fröste gab. Der Junge erledigte seine verantwortungsvolle Arbeit mit einfachen, aber effektiven Tricks. Indem er ein Glas Wasser in das Fenster nach Süden stellte, wusste er, dass es Zeit war, die Kachelöfen zu beheizen, sobald die Wasseroberfläche im Glas gefror.

Die Innenarchitektur ist im nördlichen Eckpavillon der Orangerie besonders interessant. Dieser Raum wird in den Zeichnungen als „Grotte“ bezeichnet. Die Wände waren wie im Kellereingang des Schlosses mit tropfsteinförmigen Mustern verkleidet. Die Decke war gewölbt und mit Spiegelglas versehen. Der gesamte Raum wurde reich mit Skulpturen und Gemälden, Möbeln und Statuen ausgeschmückt. In diesem Raum wurden im Winter keine Pflanzen gelagert.